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Road to Roth: Formtest beim NeuseenMAN in Ferropolis (Mitteldistanz)

2025-06-17

Auf dem Weg zur ersten Langdistanz (Challenge Roth am 6. Juli) stand am 1. Juni die Mitteldistanz beim NeuseenMAN auf dem Plan. Zufälligerweise ergab es sich vorher am Freitag vorher beim Eintüten der Startunterlagen für den BerlinTriathlon 2025, dass auch Lucas und Derek an den Start gehen und so war der TVB 09 mit drei Teilnehmern am Start.

 

Bild 1. Vorne in der ersten Reihe die Elite

 

Schwimmen

Also mit dem Wetter war es so eine Wundertüte. Zum Start hat es angefangen zu regnen. Da musste ich erstmal alle Wechselsachen in die Plastiktüte packen. Warmmachen war da auch nicht so richtig möglich. Aber gut. Das Schwimmen selbst lief dann eigentlich eher besser als erwartet, obwohl bis dahin erst ein Freiwassertraining mit Kerstin am Vatertag möglich war. Am Ende war ich doch eine Spur zu weit hinten und so hat es doch gefühlt 400m gedauert, bis ich ins Kraulen kam. Dann zur 2. Runde kurz raus zum Landgang und wieder rein.

 

An dieser Stelle darf auch nicht unerwähnt bleiben, dass es leider einen tödlichen Schwimmunfall einer Sportlerin gab. Die genauen Umstände sind nicht offiziell bekannt.

Grundsätzlich gilt: hört auf Eure innere Stimme. Wenn es Euch nicht gut geht, brecht das Rennen ab. Seid Ihr vor dem Start nicht topfit oder sogar krank gewesen, verbietet sich auch ein Start. Es ist nur Sport und der nächste Wettkampf kommt bestimmt.

 

Bild 2. Schwimmstart

 

Radfahren

Pünktlich zum Radwechsel kam die Sonne raus und die Radstrecke war fast trocken. War zwar windig, aber sonst eine schnelle Strecke, so dass ich gut den Schnitt von 33 km/h auf die 90 km halten konnte. Aber an der Sitzposition muss ich noch feilen (zwischenzeitlich doch eine 160er-Kurbel angebaut). Die Kampfrichter haben allerdings bei einigen Startern mehr als ein Auge zugedrückt, sonst hätte es doch einige Zeitstrafen geben müssen. Aber gut. Ansonsten waren aber noch genügend Reserven für den Halbmarathon im Tank.

 

Bild 3. Wendepunkt

 

Laufen

Die Laufstrecke war diesmal komplett neu und fand mit 4 Runden á 5 km direkt auf dem Gelände statt und war mit einigen fiesen Anstiegen ausgestattet.

Und trotz alledem konnte ich die Rakete beim Laufen zünden. Und so habe ich reihenweise noch andere Starter einkassiert. Ziel war, vor dem angesagten Unwetter mit Gewitter (für 16 Uhr vorhergesagt) im Ziel zu sein. Gesagt, getan. Zuerst habe ich Derek eingeholt und auf der Schlussrunde dann noch Lucas. Derek hat dann leider das Unwetter abbekommen, was richtig Platzregen bedeutete, so dass die Zuschauer leider dann fluchtartig verschwanden. Lucus habe ich dann im Ziel bei den Schmalzstullen, Kuchen & Co. getroffen.

 

Bild 4. Derek spürt Michael im Nacken

 

Von Lucas kam noch diese Bewertung des NeuseenMAN:

„Ich fand die Location sehr cool, die Transition area war sehr gut gestaltet. Das Rennen lief anfangs für mich gut, ich habe sowohl meine Schwimmzeit verbessert als auch meine T1 und Rad Zeit. Leider bin ich beim Rennen etwas eingebrochen, gerade auf den ersten 10km hat mir die Sonne stark zu schaffen gemacht.  Weil der Lauf so schwach war, leider keine Bestzeit. Aber ich sehe gute Aussichten für den nächsten Wettkampf, wenn ich für das Laufen schaffe, besser zu trainieren.“

Dem Urteil zur Location schließe ich mich voll und ganz an. Das war hier mein erster Start und die Strecke sowie das Setting ist cool. Auch die Verpflegung an der Strecke war super.

Und die Form für Roth stimmt auch.

 

Bild 5. Lucas und Michael

 

Ergebnisse

 

Michael 5:22:11 (Swim 48:27 min, Bike 2:41:57 h, Run 1:42:51 h)

Lucas 5:27:52 (Swim 42:35 min., Bike 2:36:49 h, Run 1:58:42 h)

Derek 6:10:02 h (Swim 47:26 min., Bike 3:01:30 h, Run 2:14:13 h)



 

Athletenporträt: Michael (61 Jahre jung), Ur-Neuköllner

2025-05-06

Ich bin 61 Jahre alt, lebe seit meiner Geburt in Neukölln, bin seit 35 Jahren verheiratet und Vater von drei Töchtern. Sport war immer ein Teil meines Lebens: Fußball, Squash, Tischtennis (in der Kirchenliga) – ich habe vieles ausprobiert.

1997 habe ich nach meiner Fußballkarriere mit dem Laufen begonnen. Mein erster Wettkampf war am 31.12.1997 der SCC-Silvesterlauf über 10,7 km am Teufelsberg. Seitdem bin ich dem Ausdauersport treu geblieben. 1998 folgte mein erster Halbmarathon, 1999 der erste Berlin-Marathon. Heute bin ich Mitglied im Berlin-Marathon-Jubilee-Club – es sind mittlerweile über zehn Teilnahmen geworden. Dazu kamen Marathons in Hamburg und London.


2000 habe ich dann im Fernsehen Stephan Vuckovic bei den Olympischen Spielen in Sydney gesehen – Silber im Triathlon. Das war mein erster Berührungspunkt mit dem Sport. Aber es dauerte noch bis 2006, bis ich selbst bei meinem ersten Volkstriathlon bei den Weltraumjoggern antrat. Mit einem gebrauchten Alu-Rennrad und einem Neoprenanzug von eBay ging es los. 2007 nahm ich an der Sprintdistanz der Triathlon-WM in Hamburg teil – das Jahr, in dem Daniel Unger Weltmeister auf der Kurzdistanz wurde. Das war richtig cool!


Trotzdem blieb mein Fokus zunächst beim Marathon. 2016 wollte ich dann eine neue Herausforderung: eine erste Mitteldistanz. Ich besorgte mir ein neues Rennrad von Giant, lernte über meinen Orthopäden meine heutige Trainerin (und Osteopathin) kennen – und los ging’s: BerlinMan 2016! Schwimmen war meine größte Hürde, doch mein Motto lautete: nicht als Letzter aus dem Wasser kommen und dann das Feld von hinten aufrollen. Trotz eines Krampfs im Wasser und den berüchtigten Wannsee-Treppen habe ich das Rennen durchgezogen und einen starken Halbmarathon hingelegt.

Es folgten weitere Mitteldistanzen in den Jahren 2018, 2019, 2021 und 2023.

Dann kam Corona. Im Februar 2020 waren wir noch in Südafrika, als meine Frau von einem Virus in China las. Den Rest kennen wir. Während des ersten Lockdowns hat mir meine Trainerin ihren Wahoo Kickr verkauft – und ich habe „Zwiften“ gelernt. Auch als Familienunternehmen mit 17 Mitarbeitenden mussten wir komplett digital werden – was uns zum Glück gut gelungen ist.

Inzwischen bereiten meine Frau und ich die Übergabe unseres Unternehmens an eine unserer drei Töchter vor, um uns langsam auf den Ruhestand einzustellen.

Natürlich gab es auch Rückschläge: 2020 hatte ich einen schweren Radunfall mit einem Auto. Glück im Unglück – die Halswirbelsäule blieb unverletzt, nach fünf Tagen war ich wieder aus dem Krankenhaus. Solche Erfahrungen zeigen: Entweder man steigt gleich wieder aufs Rad – oder nie wieder. Ich habe mich für Ersteres entschieden.

2022 wollte ich endlich mal verletzungsfrei bleiben – hat nicht ganz geklappt. Über die Website des Berlin-Triathlons bin ich auf „Das TriathlonCamp“ gestoßen und habe einfach mal bei Torsten J. angerufen – ob da auch jemand „in meinem Alter“ mitmachen kann. Im März 2022 fuhr ich also ins erste Trainingslager – und war begeistert! Leider stürzte ich bei einer Ausfahrt und zog mir einen Schlüsselbeinbruch zu. Die Triathlonsaison war gelaufen, aber Radfahren und Laufen gingen trotzdem.

 

In den TriCamps 2022 bis 2024 lernte ich dann auch TVB-Mitglieder wie Kerstin und Lara kennen. Auf Anraten meiner Frau trat ich im Januar 2023 dem TVB bei – und dachte mir: Warum nicht auch für die Masters in der Regionalliga Ost starten? Gesagt, getan. 2023 und 2024 war ich jeweils bei einem Rennen am Start.

 

Dazu kamen drei Teilnahmen bei der Mecklenburger-Seen-Runde (300 km Radmarathon) in den Jahren 2022, 2023 und 2024 – jedes Mal ein echtes Highlight! Ich sage immer: Man ist nie zu alt für neue Herausforderungen.


Und jetzt ist es soweit: 2025 gehe ich auf die Langdistanz! Meine Frau hat es schon geahnt – ich hatte Losglück für Roth am 6. Juli 2025. Die Form stimmt, und das Trainingslager auf Mallorca im April war eine super Grundlage.

Die erste Generalprobe: der neuseenMAN am 1. Juni 2025 – Mitteldistanz in Ferropolis. Und dann kommt Roth.

Bis dahin heißt es: gesund bleiben.

Mein Lebensmotto: Positive Thinking.